Wasser für den Armen Mann

Am „Armen Mann“, so heißt die Gemarkung auf der Spitze zwischen Bad Laasphe und Hesselbach gemeinhin, hat Ludwig Ferdinand Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg eine 100 000-Liter-Löschwasserzisterne gebaut. Am Donnerstag den 28. Mai 2020 stellten die Akteure, darunter Prinz Wittgenstein, Projektleiter Cliff Reppel, Markus Bernhardt von der Firma Berge Bau und Bad Laasphes Wehrführer Dirk Höbener, das Bauwerk vor.

Die beiden riesigen, 14 Meter langen, 2,50 Meter breiten und etwa drei Meter hohen Kunststofftanks waren zu der Zeit schon längst in der Erde verschwunden. Voriges Jahr erhielt die Wittgenstein-Gruppe die Baugenehmigung für die Zisterne. „Der Ort liegt am Hochpunkt, die Waldbestände sind sehr gut erreichbar“, erläuterte Cliff Reppel, der für die Planung des Projekts verantwortlich zeichnete. Das Wasser, exakt 100.800 Liter, liegt nun circa 6 bis 8 Grad kalt und dunkel. Die Zisterne gewährleistet im Brandfalle eine akute Löschwasserversorgung in dem Gebiet. Schließlich starte auch dieses Jahr wieder heiß und trocken. Große Waldflächen seien durch die Trockenheit und damit verbundenem Käferbefall besonders leicht entzündlich, erläuterte Prinz Wittgenstein. Darunter befänden sich die Waldflächen des Forstgutes Ditzrod, Flächen der Stadt, der Waldgenossenschaft sowie Flächen privater Eigentümer. „In diesen Zeiten wirkt feines Geäst auf dem trockenen Waldboden wie Zunder“, so Prinz Wittgenstein, der nochmal an alle Waldbesucher appellierte, erhöhte Vorsicht walten zu lassen.

Offenes Feuer oder Rauchen sollten in den Sommermonaten in unmittelbarer Nähe zum Wald unbedingt vermieden werden. Die Zisterne diene zwar der Windkraftplanung im benachbarten Hessen, verriet Prinz Wittgenstein, ihr Bau sei aber jetzt mit Blick auf die hohe Waldbrandgefahr vorgezogen worden. „Von ihr wird die örtliche Feuerwehr profitieren.“ Das konnte Bad Laasphes Feuerwehrchef Dirk Höbener nur bestätigen. Die Zisterne sei strategisch günstig platziert, inmitten eines gut ausgebauten Wegenetzes. So komme die Feuerwehr im Pendelverkehr gut zurecht. Cliff Reppel, selbst jahrelang Mitglied der Feuerwehr, unterstrich die Bedeutung der 100-Kubikmeter-Zisterne als „Puffer“ für die Feuerwehr. Die habe nämlich gut zwei Stunden Zeit, einen Löschangriff aufzubauen. Dabei rechnete Cliff Reppel vor, dass bei 800 Litern in der Minute der Tank mit 96.000 Liter in zwei Stunden erst nahezu leer sei.

Lob gab es am Donnerstag vor Ort von Prinz Wittgenstein, der sich über die rasche Durchführung der Baumaßnahme mit Hilfe der Firma Berge Bau freute. Von der Bestellung der Behälter bis zur Lieferung vergingen lediglich zehn Tage. Prinz Wittgenstein sprach von einer Maßnahme, „die Hand in Hand funktioniert“ habe. „Cliff Reppel hat das toll gemacht.“

Ganz wichtig: Die örtliche Feuerwehr profitiert von den beiden Wassertanks in der Erde. „Im Ernstfall wird sie jetzt noch schneller handeln können“, formulierte Cliff Reppel.

Quelle: Siegener Zeitung