Westnetz nutzt Windpark-Pipeline

Die vorhandene Trasse hat allen Beteiligten viel Zeit und vor allem Geld gespart.

So geht es also auch: Statt sich wie so oft zu beklagen, dass wegen mehrerer Bauvorhaben Trassen gleich zwei- oder dreifach aufgerissen werden, um Leitungen zu verlegen, dürfen die Bürger im Banfetal jetzt eine erfreuliche Nachricht entgegennehmen. Denn zwei Akteure haben dafür gesorgt, dass man auch effektiv zusammenarbeiten kann. Bekanntlich befindet sich die Westnetz GmbH gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein sozusagen in den letzten Zügen, was die Breitbandversorgung im Altkreis anbetrifft. Jetzt hat der Ausbaupartner Westnetz eine sinnvolle Synergie genutzt und mit der Wittgenstein New Energy von Ludwig Ferdinand Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg als Eigentümer und Betreiber einen Vertrag zur Nutzung der vorhandenen Leerrohre abgeschlossen.

„Wir hatten in unserer Infrastruktur ganz bewusst die Leerrohre vorgesehen“, berichtete Prinz Wittgenstein am Donnerstag beim Vor-Ort-Termin in Hesselbach. „Man muss sich mal überlegen, was nun an Geld und Zeit gespart wird.“

In der Tat: Denn Prinz Wittgenstein stellt dem Energie-Unternehmen immerhin eine 6 Kilometer Leerrohr-Pipeline zur Verfügung, in die Westnetz das Glasfaserkabel für den Breitbandausbau in Hesselbach und Bernshausen legen kann. „Dabei bläst man das Glasfaserkabel via Druckluft in die Leerrohre hinein“, wusste Westnetz-Projektplaner Philipp Greb. Die Glasfaserleitung führt von Hesselbach an den Windkraftanlagen vorbei bis zu einer Umleitstelle in Bad Laasphe. „Durch die gute Zusammenarbeit mit der Wittgenstein New Energy konnten wir 6 Kilometer überbrücken“, so Philipp Greb, der freilich auch den Zeitvorteil in den Blick nahm. Dadurch, dass eine vorhandene Leitung genutzt würde, habe man sich den baulichen Aufwand einer solchen Trasse gespart. Philipp Greb verriet, dass sowohl in Hesselbach als auch in Bernshausen bereits die sogenannten Multifunktionsgehäuse stünden.

Für Prinz Wittgenstein war die Anfrage der Westnetz GmbH, die vorhandenen Leerrohre nutzen zu dürfen, übrigens keine Frage. „Von ihm als Eigentümer des Windparks im Banfetal wurde die Anfrage zur Nutzung der im Windpark bestehenden Rohre sofort positiv beschieden“, hieß es vor Ort.

„Somit konnten wir von unserem Windpark auch etwas an die Bürger geben und die Anschlüsse an das schnelle Internet in Hesselbach und Bernshausen deutlich beschleunigen“, freute sich Prinz Wittgenstein. Während der Kreis Siegen-Wittgenstein die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur begrüßt, unterstreicht Reiner Hirschhäuser als Kommunalmanager Westenergie nochmals das Zusammenspiel aller Partner. „Die Zusammenarbeit regionaler Akteure, wie hier geschehen, zur Förderung des besseren Ausbaus der Infrastruktur und besseren, schnelleren Anbindung an die digitale Welt ist Beispiel für weitere Projekte.“

Quelle: Siegener Zeitung