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Höhenrettung mit dem Hubschrauber

Spektakuläre Notfall-Übung am Windrad

Der Polizeihubschrauber aus dem hessischen Egelsbach ist im Anflug – Die Premiere der Luftrettung von einem Windrad in Wittgenstein kann starten. Die Höhenretter aus Siegen kennen bereits den Einsatz an heimischen Windrädern. ,,Wir sind froh, hier üben zu können. Das haben wir auch schon als Höhenretter gemacht“, berichtet Klaus Schulz von der Feuerwehr Siegen. Mit ihm ist ein ganzer Trupp Höhenretter angereist, der nun zusammen mit den Luftrettungprofis aus Wiesbaden und der Polizeifliegerstaffel aus Egelsbach üben kann.

Mittlerweile ist der Helikopter im Anflug auf einen Platz abseits der Windkraftanlage, an der geübt werden soll. Das Technikteam des Anlagenbetreibers hat die Anlagen stromlos geschaltet, die Flügel auf Wartungsstellung gestellt. Jetzt müssen die Anlagen noch mit großen Stahlbolzen komplett fixiert werden. ,,Das läuft gut. Wir sind bald so weit“, meldet der Operations Manager der Wittgenstein-Gruppe, Jan Philipp Krämer. Er ist froh, dass die Übung an den heimischen Anlagen stattfindet. Denn die Windkraft werde in Südwestfalen weiter wachsen. ,,Als Arbeitgeber wollen wir zeigen, dass wir ein sicherer Arbeitgeber sind. Wir plädieren vehement dafür, den heimischen Rettungshubschrauber mit einer Rettungswinde auszurüsten“, untermauert Jan Philipp Krämer im Gespräch mit der SZ.

Gut 30 Minuten hat die Crew aus Egelsbach gebraucht. Sie weist die Höhenretter aus Siegen ein, zeigt, wie man einen Hubschrauber sicher betritt und verlässt, die Kommunikation mit Zeichen wird wiederholt. Luftrettung ist auch für die meisten Profis aus Siegen Neuland.

Sie werden diesmal nicht selbst retten, sondern den verletzten Servicetechniker spielen, der aus großer Höhe gerettet werden soll. Sei es sitzend oder liegend in der Rettungstrage – Höhenangst ist nicht anzuraten. Dann beginnt der erste Einsatz: Der Polizei-Helikopter aus Wiesbaden fliegt langsam das Maschinenhaus eines inaktiven Windrads an, um einen Rettungssanitäter der Luftretter aus Wiesbaden abzusetzen – inklusive Rettungsliege.

Nachdem das „Opfer“ sicher verpackt ist, wagt der Helikopter einen neuen Anflug. Letztlich entschwinden Sanitäter und der vermeintliche Verletzte über die Winde im Helikopter.

Hätte ein Hubschrauber in Südwestfalen eine Windenanlage, wäre dieser Zwischenstopp im Ernstfall nicht nötig. Aber schon jetzt gibt es dank der Berufsfeuerwehr Siegen im Notfall auch Rettung aus großer Höhe. Die Truppe umfasst laut Klaus Schulz 15 Mann. „Davon sind drei Ausbilder“, untermauert der Höhenretter. Er hofft, dass man die Einsatzgruppe der Höhenretter noch weiter aufstocken kann. Denn auch hier ist, wie bei der Windentechnik für heimische Helikopter, noch Luft nach oben.

Quelle: Siegener Zeitung / Christian Völkel